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Wohnungslosen eine Chance geben

Zum Tag der Wohnungslosen erinnert der Diözesan-Caritasverband Paderborn an deren schwierige Situation und appelliert an Hausbesitzer, eigenen Wohnraum zu vermieten

Paderborn, 10.09.2019 (cpd) – Zum Tag der Wohnungslosen am Dienstag 11. September, erinnert der Diözesan-Caritasverband Paderborn an die schwierige Situation von immer mehr Wohnungslosen und Menschen, die vergeblich auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung sind. „Um ein gelingendes Leben führen zu können, brauchen alle Menschen eine Wohnung“, sagt Winfried Kersting, Referent für Wohnungslosenhilfe beim Diözesan-Caritasverband Paderborn. Er appelliert deshalb an Hausbesitzer, darüber nachzudenken eigenen Wohnraum zu vermieten. „Wer bereit ist, Wohnungslosen eine Chance zu geben, sollte sich an die örtliche Einrichtung der Wohnungslosenhilfe wenden, mit der Bitte, dass wohnungslose Menschen vorgeschlagen werden, die als wohnfähig eingeschätzt werden, oder die von der Einrichtung begleitet werden“, rät er.

Denn immer mehr Menschen auch in der Mitte der Gesellschaft machen die bittere Erfahrung, dass bezahlbare Wohnungen kaum zu finden sind. „Menschen ohne eine Wohnung sind grundlegender Rechte beraubt“, macht Kersting auf weitreichende Konsequenzen aufmerksam. Mögliche Folgen der Wohnungslosigkeit seien unter anderem die Entwicklung von Suchtkrankheiten, Arbeitslosigkeit, geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Ausgrenzung und eine zunehmende Perspektivlosigkeit.

Geschätzt wird, dass etwa eine Million Menschen in Deutschland ohne Wohnung sind, Tendenz steigend. Eine belastbare Statistik gibt es aber noch nicht. „Diese wäre dringend nötig“, sagt Winfried Kersting. „Nur wenn das Ausmaß der Wohnungslosigkeit bekannt ist, kann vernünftig geplant werden, wie viele und welche Hilfen vor Ort nötig sind.“ Eine Schwierigkeit bei der Erfassung genauer Zahlen ist auch die weit gefasste Bezeichnung „wohnungslos“. „Wohnungslos sind Menschen nicht nur, wenn sie auf der Straße leben“, erklärt Kersting. „Das sind sie unter anderem auch, wenn sie über keinen mietvertraglichen Wohnraum verfügen, in unzumutbaren Wohnverhältnissen leben, von einer Räumungsklage bedroht sind oder auf ordnungs- oder sozialrechtlicher Grundlage in einer kommunalen Wohnung oder einem Heim der Wohnungslosenhilfe leben.“ Ein Ziel in der Hilfe und Begleitung von wohnungslosen Menschen bestehe darin, den sozialen, gesundheitlichen, körperlichen, seelischen und beruflichen Abstieg zu verhindern. „Dies bedeutet u.a. die Stärkung und Förderung der Persönlichkeit, um eine uneingeschränkte Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen“, erklärt Winfried Kersting. 

Insgesamt 15 Träger der Caritas und ihrer Fachverbände im Erzbistum Paderborn unterhalten Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe, darunter Wohngemeinschaften, Beratungsstellen, Tagesstätten, Übernachtungsstätten, ambulant betreutes Wohnen, spezielle medizinische Versorgung und Arbeitsmöglichkeiten für Wohnungslose.

Foto: Hilfen für Wohnungslose bieten 15 Träger der Caritas und ihrer Fachverbände im Erzbistum Paderborn an. (Foto: cpd / Jonas)

 

 

 

 

 

 

 

Hinweis: Zum Tag der Wohnungslosen hat der Deutsche Caritasverband eine Stellungnahme veröffentlicht, die hier zu finden ist.